Im ersten Heimspiel des Doppelspieltags taten sich die Gothaer gegen Aufsteiger TSV Grafing phasenweise schwer, gewannen am Ende aber mit 3:2 (18;-20;18;-22;11).
Schon kurze Zeit nach dem Anpfiff der Partie gegen den TSV Grafing wurde deutlich, dass die drei Auftaktsiege des TSV in dieser Spielzeit kein Zufall waren. Mit einem krachenden Schnellangriff und zwei folgenden direkten Aufschlagpunkten erwischten die Bayern einen perfekten Start. Die Blue Volleys brauchten dagegen etwas Anlaufzeit, um ins Spiel zu kommen. Erst zur Satzmitte hin gewannen die Gothaer die Spielkontrolle und setzten sich schrittweise ab. Am Ende stand es 25:18 für die Gastgeber und vieles deutete darauf hin, dass sie ihrer auch von den Gästen zuvor propagierten Favoritenrolle gerecht und das Spiel sicher nach Hause bringen würden.
Doch die Grafinger sahen das wohl etwas anders. Mit viel Aufschlagdruck, wo besonders der erste 18-jährige Janik Sambale auffiel, beschäftigte man die Gothaer Annahme und den Spielaufbau gehörig. Von dieser Gegenwehr scheinbar überrascht, stieg bei den Blue Volleys die Fehlerquote. Die Aufschläge landeten immer häufiger im Netz oder blieben ohne Wirkung. Die Bayern sahen ihre Chance und nutzten die gebotenen Schwächen zu guten Angriffen von Diagonalangreifer Luis Großmann oder über die Mitte von Florian Drescher. Im gleichen Maß ließen es die Gothaer Angreifer häufig an der notwendigen Durchschlagskraft fehlen. Folgerichtig konnte der TSV nach einem 25:20 Satzgewinn ausgleichen.
Der folgende Satz begann aus Gothaer Sicht gleich wieder suboptimal. Erneut lag man schnell zurück, auch weil einige Schiedsrichterentscheidungen zumindest zweifelhaft waren. Die Heimmannschaft, bei der diesmal Christoph Aßmann und Dominik Ducháč die Außenpositionen besetzten und Justus Krauße, den noch immer verletzten Tomasz Gorski vertrat, wirkte seltsam nervös. Trainer Jonas Kronseder sagte im anschließenden Interview dazu, dass „sein Team nie richtig in den Flow gekommen wäre“.
Guten Aktionen folgten regelmäßig einfache Fehler. 4:8 lag man bei der 1. Technischen Auszeit zurück.
Doch die eindringlichen Worte von Kronseder in dieser Pause schienen zu fruchten. Die Blue Volleys steigerten sich und verkürzten den Rückstand. Es lief jetzt besser, auch weil der Block stabiler wurde. So konnten sich die Blue Volleys den 3.Satz doch noch deutlich mit 25:18 sichern.
Aber auch dieser Satzerfolg gab den Hausherren nicht die erhoffte Sicherheit. Die Aufschlagschwäche an diesem Abend blieb bestehen und es mangelte weiterhin an Konstanz. Die junge Grafinger Mannschaft kam deshalb häufig zu leichten Punkten. Obwohl auch die Gäste nicht fehlerfrei agierten, ging der 4.Abschnitt mit 25:22 an das Gästeteam.
Und so erlebten die ca. 200 Zuschauer in der Ernestiner SH den ersten Tie Break der Saison. In dem gingen die Blue Volleys nach einem trickreichen Aufschlagass von Zuspieler Hannes Krochmann und einem Angriff von Diagonalangreifer Erik Niederlücke in Führung. Niederlücke war es dann in der Folge auch, der Verantwortung übernahm und mit seinen Aktionen den Satz fast im Alleingang für die Gothaer sicherte. Seine spätere Auszeichnung zum MVP war entsprechend hoch verdient, ebenso wie die vom Sambale bei den Grafingern.
Angefeuert vom Publikum brachten die Blue Volleys, bei denen im Tie Break Len Spankowski Ducháč auf Außen/Annahme ersetzte, den Satz mit 15:11 und das Match noch zu einem versöhnlichen Abschluss.
Damit blieben die Gastgeber an diesem Doppelspieltag vor der Sonntagsbegegnung mit den Volley YoungStars Friedrichshafen auf dem vorgegebenen Kurs, möglichst zwei Siege einzufahren.