Die 2.Bundesliga-Volleyballer des VC Gotha blicken auf eine erfolgreiche Saison 2023/24 zurück.
Der letzte Spieltag in der 2.Bundesliga Süd liegt für die Gothaer jetzt schon einige Tage zurück und es ist Zeit für ein Resümee.
Auch wenn die Blue Volleys das letzte Saisonspiel in Leipzig verloren und damit die Vizemeisterschaft knapp verfehlten, ist es für sie eine erfolgreiche Spielzeit gewesen.
Seit dem Wiederaufstieg in die 2.Bundesliga 2018 gab es keine bessere Platzierung als den diesmal erreichten 3.Platz. 18 Siege aus 24 Spielen, 51 Punkte auf dem Konto und der Einzug in das 1/4-Finale des DVV-Pokals lautet die Saisonbilanz.
Ein Ergebnis, dass so zuvor nicht zu erwarten war.
Denn nach vier Jahren als Trainer der Blue Volleys wollte Jonas Kronseder in Absprache mit den Vereinsverantwortlichen eigentlich eine Pause vom Volleyball einlegen, um sich seiner Familie und der Fortsetzung seines Studiums zu widmen.
Doch erwies sich die Verpflichtung des neuen Trainers aus Finnland als nicht passend und der Verein musste sich noch in der Probezeit wieder von ihm trennen. So standen der Verein und das Team kurz vor Saisonstart ohne Trainer da.
Dankenswerterweise erklärte sich Kronseder angesichts dieser Situation bereit, die Mannschaft, wenn auch mit Einschränkungen, weiter zu betreuen. Nur zwei Trainingseinheiten pro Woche und auch keine Teilnahme an den Auswärtsspielen lautete die Übereinkunft. Unterstützt wurde er zusätzlich von Co-Trainer Robin Schade, der allerdings parallel dazu noch weitere Mannschaft in Erfurt betreute und Kapitän Robert Werner, der so zeitweilig in die schwierige Rolle als Spielertrainer rutschte.
Angesichts dieser Problematik ist der Verlauf der Saison auf den ersten Blick umso überraschender. Doch das Team nahm die ungewöhnliche Situation an und rückte noch mehr zusammen. Dieser Teamspirit war sicherlich eine ganz wichtige Grundlage des Erfolgs.
Hinzu kam, dass Vereinsmanager Jörg Fischer bei den Neuverpflichtungen ein glückliches Händchen bewies.
Mit dem australischen Mittelblocker Harrison McBean und Außen/Annahme-Spieler Dominik Ducháč aus Tschechien wurden zwei Spieler verpflichtet, die sich sowohl sportlich als auch menschlich als Volltreffer erwiesen. Hinzu kam, dass mit Erik Niederlücke, nach seinem Studienjahr in den USA, der Hauptangreifer nach Gotha zurückkehrte und auch Len Spankowski wieder zur Mannschaft stieß..
Auch der aus dem eigenen Nachwuchs kommende Justus Krauße wurde in seinem zweiten Bundesligajahr zu einem wichtigen Bestandteil der Mannschaft. Um den seit Jahren eingespielten Stamm, mit Kapitän Ro. Werner, Christoph Aßmann, Tomasz Gorski und Max Stückrad und mit Hannes Krochmann, einem der besten Zuspieler der Liga und Lenker des Gothaer Spiels, entstand trotz aller Widrigkeiten eine spielstarke Mannschaft, die von Beginn an funktionierte. Mit Richard Werner und Franz Stückrad wurden zudem zwei Nachwuchsspieler an die Mannschaft herangeführt.
Vom Saisonstart an waren die Gothaer nie schlechter als auf dem 6.Tabellenplatz platziert. Vom 17.12.23 bis 23.3.24 blieb man in neun Punktspielen unbesiegt.
Höhepunkte der Saison aber waren sicherlich auch die Pokalauftritte der Blue Volleys.
Als Thüringer Pokalgewinner siegte man gegen die Ligakonkurrenten L.E.Volleys und TV Rottenburg in zwei Qualifikationsrunden. Im 1/8-Finale gelang dann ein sensationeller 3:0 Heimsieg gegen den 1.Bundesligisten Energiequelle Netzhoppers Königs-Wusterhausen.
Unvergessen bleibt dann für alle Gothaer Volleyball-Anhänger das 1/4-Finale gegen den nunmehr alleinigen Rekordmeister unseres Landes, die Berlin Recycling Volleys. Vor über 800 Zuschauern in der ausverkauften Ohrdrufer Goldberghalle lieferte man dem Favoriten und späteren Pokalgewinner einen großen Kampf und stand im 1.Satz sogar kurz vor einem möglichen Satzgewinn.
Ein weiterer Höhepunkt war am letzten Heimspieltag das insgesamt 300.Bundesligaspiel der Männer des VC Gotha. Vor einer Rekordkulisse in der Ernestiner SH musste man sich, im Beisein etlicher ehemaliger Spieler und Trainer, zwar dem neuen Meister VC Eltmann mit 2:3 knapp geschlagen geben, der Stimmung in der Halle tat das aber nur wenig Abbruch. Dass es dann am letzten Spieltag in Leipzig nicht gelang, den 2. Tabellenplatz zu verteidigen, ist schade, schmälert aber die insgesamt hervorragende Saisonleistung kaum.
Wie im Volleyball üblich wird sich auch nach dieser Spielzeit das Gesicht der Mannschaft etwas ändern. So wird Harrison McBean die Blue Volleys verlassen. Harrison will auf seinem Europatrip ein weiteres Land kennenlernen. Verein und Mannschaft wünschen ihm für die Zukunft alle Gute und viel Erfolg und werden ihn vermissen. Auch Libero Max Stückrad wird den Blue Volleys in der kommenden Saison aus beruflichen Gründen nur noch sporadisch zur Verfügung stehen.
Im Management des Vereins laufen indes schon die Vorbereitungen auf eine ähnlich erfolgreiche Saison 2024/25.