
Im Sonntagspiel des Doppelspieltages mussten die Blue Volleys Gotha ihre zweite Saisonniederlage einstecken. Gegen die Barock Volleys MTV Ludwigsburg verlor man deutlich mit 1:3 (-22, 14;14;18).
Es gibt kein Dauerabonnement auf Siege in der 2.Bundesliga. Diese Erfahrung mussten die Gothaer Volleyballer im Spiel gegen starke Ludwigsburger am Sonntagnachmittag machen.
Für die Blue Volleys endete damit eine Serie mit zuletzt acht Siegen in Folge, während die Gäste aus Baden-Württemberg ihrerseits nun seit acht Spielen ungeschlagen sind.
Das Sonntagspiel der Gothaer, das von der MKK – Meine Krankenkasse präsentiert wurde, fand erneut vor einer stimmungsvollen Kulisse in der Ernestiner SH statt.
Für die Hausherren ging es auch gleich standesgemäß los. Ein erfolgreicher Block brachte ihnen den ersten Punkt.
Doch schon die nächsten Spielzüge zeigten, dass mit den Barock Volleys eine sehr starke Mannschaft zu Gast war, die nach einer durchwachsenen Hinrunde, nun auf dem angestrebten Kurs Richtung 1.Bundesliga ist. Um dieses Ziel zu erreichen, hatten die in der Vorsaison nur mit einer Wildcard in der 2.Bundesliga Süd verbliebenen Ludwigsburger, ihrer Mannschaft in dieser Spielzeit mit neun neuen Spielern ein komplett anderes Gesicht gegeben. Nach der Hinrunde wurde dann nochmal personell nachgelegt und ein Zuspieler und ein Außen/Annahme-Spieler nach verpflichtet. Dass das Früchte trägt, zeigen die Ergebnisse seither.
Nach dem ersten Punkt für Gotha setzten die Ludwigsburger erste Achtungszeichen und erspielten sich eine 3-Punkte-Führung. Doch die Blue Volleys fingen sich und schafften beim 11:11 wieder den Ausgleich. Danach lief das Spiel der Gastgeber in gewohnter Weise. Sicher in der Annahme, variabel im Spielaufbau und konsequent im Angriff sicherte man sich den 1.Satz mit 25:22 und aus Gothaer Sicht schien fast alles seinen gewohnten Gang zu gehen.
Doch diese Hoffnung sollte nur kurz anhalten, denn danach übernahmen die Gäste das Kommando in der Ernestiner SH. Mit extrem gefährlichen Spinaufschlägen setzten sie die Gothaer Annahme permanent unter Druck, so dass ein geordneter Spielaufbau immer mehr erschwert wurde. Die starke Feldverteidigung der Barockstädter um deren Libero Laurin Schiegl verteidigte Gothaer Angriffe immer häufiger gut weg. Selbst aber fanden deren Angreifer Mykyta Shapovalov, Ben-Simon Bonin und Tim Köpfli immer wieder die Lücken im Gothaer Block und Abwehrriegel. Völlig verdient holten sich die Barock Volleys den 2.Satz mit 25:14.
Die Hoffnung im Gothaer Lager, dass die Mannschaft, wie zuletzt eigentlich immer, diesen Satzverlust abhakt und wieder zurück ins Spiel findet, schwand jedoch schnell. Die Hausherren fanden an diesem Nachmittag einfach nicht die Mittel, um Ludwigsburg ernsthaft in Gefahr zu bringen. Weil es in der Annahme nicht stimmte, konnte Zuspieler Hannes Krochmann die eigene Mitte nur selten einsetzen. Diese fehlende Variabilität spielte den Gästen natürlich in die Karten. Auch die von Gothas Trainer Robert Werner vorgenommenen Wechsel brachten wenig. Und so ging auch der 3.Abschnitt wieder deutlich an die Württemberger.
Im 4.Satz stellte Ro.Werner dann sein Team um. Diagonalangreifer Erik Niederlücke wechselte neben Dominik Ducháč auf die Außenposition und Daniel Ridings spielte auf der Diagonale. Diese Veränderungen schienen zunächst zu wirken, denn die Blue Volleys hielten den Satz anfangs offen. Auch weil jetzt mehr über die Mitte ging, wo das Gothaer Eigengewächs Justus Krauße erneut eine gute Vorstellung gab. Doch diese bessere Phase der Gastgeber hielt nicht lange an. Die Gäste zogen nochmal an und siegten auch im Schlusssatz mit 25:18 und gingen als verdiente Sieger vom Platz.
Entsprechend zufrieden war Ludwigsburgs Trainer, der 192-fache Ex-Nationalspieler Michael Dornheim, nach dem Abpfiff. „Unser Matchplan ist heute voll aufgegangen. Wir wollten gut aufschlagen und uns Vorteile in der Feldverteidigung erarbeiten. Das ist uns gelungen.“
Anders bei den Blue Volleys, wo ein Beteiligter anschließend von nur 75 Prozent des Leistungsvermögens, die man abgerufen habe, sprach.
Für die Gothaer sollte diese Niederlage der berühmte „Schuss vor den Bug“ gewesen sein. Auch wenn man angesichts des noch immer großen Punktvorsprungs versucht ist, die Meisterschaft der Gothaer als fast sicher anzusehen, bedarf es in jeder der noch anstehenden Begegnungen höchster Konzentration und dem unbedingten Willen zum Sieg.
Das können die Blue Volleys im nächsten Spiel beim SV Schwaig wieder unter Beweis stellen.
Blue Volleys Gotha mit: Aßmann, Ducháč, Krochmann, Gorski, Krauße, Niederlücke, Spankowski, Ri.Werner, Ridings, Jansen, Wagner und Crowder